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Immer mehr Bundesbürger sind bereit, beim Thema Geldanlage auch riskantere Vorsorgeformen zu wählen. Das zeigt eine aktuelle Umfrage. Aktien, Fonds und Konsumgüter erfreuen sich demnach steigender Nachfrage.

Der Niedrigzins an den Kapitalmärkten lässt viele Altersvorsorge-Sparer umdenken. Bewährte Formen der Vorsorge, die direkt und indirekt auf festverzinslichen Wertpapieren und Zinsen beruhen, verlieren an Attraktivität. Das zeigt eine aktuelle Umfrage des Marktforschungsinstitutes Toluna im Auftrag eines Investment-Hauses.

Laut Studie steckt jeder vierte Deutsche (24 Prozent) heute mehr Geld in Aktien und Fonds als noch vor fünf Jahren. Ein genauso hoher Anteil (24 Prozent) gibt das Geld lieber gleich aus und konsumiert mehr. Dabei zeigen sich im Anlageverhalten deutliche Unterschiede zwischen den Geschlechtern. Ein Drittel der Männer (36 Prozent) will sein Geld demnächst verstärkt in Fonds oder ETFs stecken. Bei den Frauen plant dies nur jede fünfte Befragte (22 Prozent).

Rentenniveau: Weniger als 40 Prozent bis 2045?

Fest steht: Ganz auf Altersvorsorge verzichten sollte man auch in Zeiten niedriger Zinsen nicht. Denn die Deutsche Rentenversicherung wird vielen Bürgern allein keinen auskömmlichen Lebensherbst mehr sichern. Bis zum Jahr 2030 könnte das Rentenniveau, also vereinfacht gesagt das Verhältnis der Altersrenten zum aktuellen Durchschnittseinkommen, auf 42 Prozent sinken.

Und damit nicht genug. Wer soeben erst dem Teenie-Alter entschlüpft ist, muss noch weniger Rente fürchten. Ein unveröffentlichter Bericht des Bundesarbeitsministeriums hatte im Herbst 2016 ergeben, dass im Jahr 2045 ein Rentenniveau von weniger als 40 Prozent zu befürchten ist.

Das bedeutet: Ein hohes Altersarmutsrisiko besteht künftig für junge Menschen, die gerade einen Beruf ergreifen, noch studieren oder sich in einer Ausbildung befinden. Zwar überlegt die Politik derzeit, wie sie das Rentenniveau stabilisieren kann: Die Parteien vertreten dazu unterschiedliche Positionen im Bundestagswahlkampf. Fest steht aber auch, dass für Renten nur umverteilt werden kann, was die arbeitende Bevölkerung auch in die Sozialversicherung spült. Und hier lastet die Alterung der Gesellschaft schwer auf dem Sozialsystem.

Früh vorsorgen lohnt sich!

Es gibt aber für junge Menschen auch eine positive Nachricht: Wer zeitig mit der privaten Altersvorsorge anfängt, muss weniger zurücklegen, um im Ruhestand mal ein auskömmliches Einkommen zu haben. Dabei können natürlich auch Eltern und Großeltern helfen. Die Möglichkeiten der Vorsorge sind vielfältig, grundsätzlich sollte man mehrere Anlagen mischen. Denn natürlich haben Aktion, Fonds und die – als relativ sicher geltenden – ETFs auch Nachteile und Risiken. Hier ist ein Beratungsgespräch zu empfehlen! Auch dies ein Ergebnis der Toluna-Studie: Frauen sind eher bereit, sich in Sachen Geldanlage von einem Experten beraten zu lassen.

20.07.2017

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