Das Sparbuch bleibt eine der beliebtesten Altersvorsorge-Formen der Deutschen, so brachte eine aktuelle Umfrage zutage. Das verwundert, denn zugleich wissen die meisten, dass Sparbücher eine sehr unattraktive Geldanlage sind. Die Studie zeigt erneut: In Sachen Altersvorsorge mögen es die Bürger eher „klassisch“.
Wie legen die Deutschen ihr Geld an? Und welche Vorsorgeformen halten sie für besonders attraktiv? Dieser Frage ging eine aktuelle Studie des GfK-Vereins nach, für die repräsentativ 2.000 Bundesbürger befragt wurden. Das Ergebnis überrascht, weil es zeigt: Nach wie vor wird viel Geld in Finanzprodukte gesteckt, die die Sparer eher für unattraktiv halten. Hier klafft eine deutliche Lücke zwischen Meinung und Wirklichkeit.
40 Prozent der Deutschen besitzen ein Sparbuch
Am deutlichsten wird diese Diskrepanz beim Sparbuch. Immerhin 40 Prozent aller Befragten gaben zu Protokoll, dass sie eines besitzen. Aber nur 12 Prozent halten das Sparbuch tatsächlich für eine attraktive Geldanlage. Die Deutschen wissen im Grunde, dass die Inflation zu einer teilweisen Entwertung des dort deponierten Geldes führt. Und trotzdem ändern sie wenig am Anlageverhalten. So ist das Sparbuch auch weiterhin die zweithäufigste Form der Geldanlage hierzulande.
Am Attraktivsten schätzen die Bürger hingegen das Investment in ein Eigenheim oder eine Eigentumswohnung ein: Stolze 76 Prozent der Deutschen stimmen zu, dass dies eine attraktive Anlageform sei. Und tatsächlich haben auch 46 Prozent ihr Geld in eine Immobilie investiert. Damit erkämpft das Eigenheim Platz 1 sowohl hinsichtlich der Meinung als auch der tatsächlichen Häufigkeit der Verbreitung. Auf dem dritten Rang der verbreitetsten Sparprodukte landet der Bausparvertrag, den 29 Prozent der Bürger besitzen.
Betriebliche Altersvorsorge wird als attraktiv bewertet – doch nur wenige haben sie
Eine deutliche Diskrepanz zeigt sich auch auf Rang Zwei und Drei der Finanzprodukte, die von den Bürgern als attraktiv bewertet werden. So halten 38 Prozent der Bundesbürger Gold für eine attraktive Anlageform, nur sechs Prozent aber haben Gold tatsächlich in ihrem Bankschließfach. Eine betriebliche Altersversorgung halten 42 Prozent für attraktiv, aber nur 18 Prozent besitzen tatsächlich eine Betriebsrente.
Hierzu ist anzumerken, dass jeder Arbeitnehmer tatsächlich ein Anrecht auf eine Betriebsrente hat – ganz egal, wie groß der Betrieb ist. Um den bürokratischen Aufwand für den Chef gering zu halten, sollte sich schon im Vorfeld umfangreich über die Möglichkeiten einer Betriebsrente informiert werden, auch über deren Vor- und mögliche Nachteile.
Zulegen konnten in den letzten Jahren ein wenig die Aktien und Aktienfonds, berichtet der GfK-Verein. Dem Klischee nach gelten die Deutschen als Wertpapier-Muffel: Aber hier zeigt sich langsam ein Umdenken. Immerhin jeder Fünfte (20 Prozent) wertet entsprechende Anlageformen mittlerweile als attraktiv. 12 Prozent aller Befragten besitzen tatsächlich Aktien, 15 Prozent Aktienfonds.
Auch bei diesen Investments ist es empfehlenswert, sich von einem Anlageexperten beraten zu lassen, wenn man nicht bereits umfangreiche Kenntnisse besitzt. Dabei kann man sich auch über weitere Möglichkeiten der Geldanlage informieren.