Der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft hat am Donnerstag die neuen Regionalklassen in der Kfz-Versicherung bekanntgegeben. Für mehr als neun Millionen Fahrer ändern sich diese im kommenden Jahr: knapp 5,1 Millionen Fahrer könnten von besseren Klassen profitieren, aber es zugleich für 4,2 Millionen teurer werden.
In welchen Regionen ist Autofahren besonders günstig und wo besonders teurer? Aufschluss auf diese Frage geben die Regionalklassen in der Kfz-Versicherung, jährlich vorgelegt in einer Statistik des Versichererverbandes GDV. Wo häufig Unfälle und versicherte Schäden zu beklagen sind, drohen höhere Kosten. Herangezogen für die Statistik werden die Daten der letzten fünf Jahre. Der Anzahl der Schäden steht dabei die Zahl der zugelassenen PKW in einem Bezirk gegenüber.
Kfz-Haftpflicht: Für 4,2 Millionen Fahrer könnte es teurer werden
Am Donnerstag war es wieder soweit: Der GDV hat die Regionalklassen für 2019 präsentiert. Und es gibt in der Autohaftpflicht positive wie negative Nachrichten. Die gute zuerst: Rund 5,1 Millionen Autofahrer in 54 Bezirken werden von besseren Klassen profitieren. Die schlechte Nachricht hingegen: Rund 4,2 Millionen Fahrzeughalter in 50 Bezirken haben eine höhere Regionalklasse erhalten. Für diese Versicherten könnte sich die Kfz-Prämie verteuern.
Für die meisten Autofahrer aber ändert sich mit Blick auf die Regionalklassen nichts: Unverändert bleiben die Einstufungen für 32 Millionen Versicherte in 309 Zulassungsbezirken.
Beim Blick auf die einzelnen Regionen zeigen sich seit Jahren dieselben Spitzenreiter. Besonders niedrige Einstufungen ergeben sich weiterhin für Autofahrer in Brandenburg, Schleswig-Holstein, Niedersachsen und Mecklenburg-Vorpommern. Viele Schäden und damit hohe Regionalklassen sind hingegen in den Großstädten Deutschlands und Teilen Bayerns zu beklagen. Die schlechteste Schadensbilanz aller Bundesländer hat die Hauptstadt Berlin.
Kaskoversicherung: wenig Änderungen
Für die Kaskoversicherungen ändert sich durch die aktuelle Regionalstatistik nur wenig: Von den knapp 36 Millionen Voll- oder Teilkaskoversicherten rutschen 2,8 Millionen in niedrigere, knapp 3,3 Millionen in höhere Regionalklassen. Für die anderen Versicherten bleibt alles beim Alten. In diese Statistik fließen auch Diebstähle, Sturm- und Hagelschäden sowie die Anzahl der Wildunfälle ein.
Die Regionalklassen werden für die insgesamt 413 deutschen Zulassungsbezirke einmal im Jahr vom GDV herausgegeben und spiegeln die Schadenbilanz der Regionen wider. Für die Haftpflicht gibt es 12, für die Vollkasko neun und für die Teilkasko 16 Regionalklassen, die anhand eines Indexwertes berechnet werden.
Ob eine bessere Schadenklasse tatsächlich zu einer günstigeren Prämie führt oder eine höhere zu Preisaufschlägen, ist aber nicht gesagt. Zum einen fließen andere Werte in die Prämienberechnung ein: etwa die Unfallhäufigkeit des Autotyps, das Alter des Fahrers, die Zahl der berechtigten Fahrer etc. Zum anderen sind die Regionalklassen für die Versicherer unverbindlich. Sie können ab sofort für Neuverträge und für bestehende Verträge zur Hauptfälligkeit angewendet werden.
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