Pflegebedürftige Patienten, die auf stationäre Betreuung angewiesen sind, müssen im Pflegeheim immer höhere Kosten zahlen. Das zeigen aktuelle Daten der Privatversicherer. Allein seit Januar 2018 kletterte der durchschnittlich zu zahlende Eigenanteil um knapp 80 Euro auf 1.830,84 Euro im Monat.
Die Bundesregierung hat mit dem 2. Pflegestärkungsgesetz wichtige Reformen für eine bessere Pflegevorsorge angestoßen. Seit etwa 20 Monaten gelten nun fünf Pflegegrade statt der bisherigen drei Pflegestufen, womit deutlich differenzierter abgebildet werden kann, welchen Betreuungsbedarf ein Mensch hat. Das orientiert sich nun daran, welche Tätigkeiten er noch erneut ausüben kann. Auch werden nun Patienten mit Demenz und anderen geistigen Gebrechen weit besser versorgt und finanziell ausgestattet.
Aber das Gesetz hat auch seine Schattenseiten. Wer darauf hoffte, dass die Pulegeheimkosten sinken, der wird nun enttäuscht. Tatsächlich ist der einrichtungseinheitlichen Eigenanteil (EEE) in den Pflegeheimen angestiegen, so zeigen Daten aus der PKV-Pflegedatenbank. Demnach verteuerte sich der zu zahlende Betrag allein seit Jahresbeginn um knapp 80 Euro und beziffert sich auf 1.830,84 Euro im Monat.
Hierbei gilt es zu bedenken, dass Patienten aktuell einen einheitlichen Eigenanteil innerhalb eines Pflegeheimes zahlen müssten. Früher richtete sich dieser nach der Pflegestufe, so dass besonders pflegebedürftige Menschen mehr zahlen mussten. Doch dieser Unterschied wurde abgeschafft: nun zahlen alle dasselbe, unabhängig von Pflegegrad oder -stufe. 80 Prozent der Kosten werden hierbei für das Personal verwendet, berichtet der PKV-Verband.
Private Vorsorge bleibt also weiterhin wichtig, die Pflegebedürftigkeit für die Betroffenen und ihre Angehörigen ein Armutsrisiko. Eine Pflegezusatzversicherung kann hier Abhilfe schaffen. Mitunter hilft auch ein Blick über die Grenzen des Bundeslandes hinaus, denn die Kosten sind von Bundesland zu Bundesland sehr verschieden. Kostet ein Pflegeheimplatz in Nordrhein-Westfalen durchschnittlich 2.325 Euro, so sind es in Sachsen nur 1.201 Euro im Monat.
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