Viele Deutsche nehmen in der Zeit zwischen Weihnachten und Neujahr Urlaub. Das kann auch Anlass sein einmal zu checken, ob der Versicherungsschutz noch passend ist oder einiges geändert werden muss. Das kann auch finanziell lohnen.
Wenn es um das Thema Versicherungen, Finanzen und Steuern geht, sind viele Bürger eher Muffel und scheuen sich vor einer Beschäftigung damit. Verständlicherweise, ist die Materie doch komplex und braucht oft Geduld und Zeit. Und doch ist es empfehlenswert, regelmäßig den Versicherungsschutz zu checken: etwa, wenn sich an der Lebenssituation etwas ändert. Ein Anlass kann hierfür die Zeit vor dem Jahreswechsel sein. Gut, wenn man sich zusätzlich professionelle Unterstützung holen kann!
Anforderungen für Riester-Förderung noch erfüllt?
Ein Beispiel, warum ein Blick in den Versicherungsordner manchmal unumgänglich ist, ist die Förderung bei der Riester-Rente. Der Gesetzgeber schreibt vor, dass mindestens vier Prozent des Bruttoeinkommens aus dem Vorjahr eingezahlt werden müssen, damit Anrecht auf die volle Förderung besteht. Schon eine kleine Gehaltserhöhung kann dazu beitragen, dass diese Bedingung nicht mehr erfüllt wird.
Bis zum Ende des Jahres können Sparer noch in den Riester-Vertrag einzahlen, um Fehlbeträge auszugleichen: sonst wird die Förderung eventuell gekürzt. Beim Antrag gewährt der Gesetzgeber eine Toleranzfrist: die Zulagen können zwei Jahre rückwirkend beantragt werden. Wer es noch nicht getan hat, sollte folglich schauen, dass er die Förderung für 2016 und 2017 nicht verschenkt.
Steuerfreibetrag auf Kapitalanlagen optimal nutzen
Ebenfalls bis Ende des Jahres kann der Steuerfreibetrag auf Kapitalerträge, in der Regel Dividenden und Zinsen, angepasst werden. Hier besteht aktuell ein Steuerfreibetrag für 801 Euro im Jahr bzw. 1.602 Euro für Paare. Über diese Grenze hinaus wird eine Steuer von 25 Prozent fällig, die man aber auch drücken kann:
Unter Umständen lohnt es sich hier, Verluste von einer Geldanlage, etwa Wertpapieren, mit Gewinnen aus einer anderen gegenzurechnen. Oder Teile der Geldanlage auf die Kinder zu übertragen – dann ist es möglich, die Steuerfreibeträge für Kinder ebenfalls zu nutzen, so informiert die Aktion „Finanzwissen für alle“ der Fondsgesellschaften (BVI). Das sei auch möglich, wenn die Kinder noch minderjährig sind – im Jahr 2019 liegt der Freibetrag bei rund 9.000 Euro. Hierfür muss das Vermögen aber tatsächlich an die Kinder übertragen werden, etwa für den Führerschein oder die Ausbildung.
Auch mit Blick auf andere Steuerfreibeträge und Zuschüsse lohnt es sich, noch einmal in die Unterlagen zu schauen. So können beispielsweise Krankheitskosten ab einer bestimmten Höhe bei der Steuer geltend gemacht werden, abhängig von dem Familienstand und Einkommen. Unter Umständen lohnt es sich dann, eine teure Brille noch im alten Jahr anzuschaffen, wenn man hohe Ausgaben für Medikamente und Gesundheit hatte. Zudem kann ein Wechsel der Lohnsteuerklasse speziell für Ehepaare lohnen, abhängig vom erwarteten Nettoeinkommen beider Partner im folgenden Jahr. Das sollte aber genau durchgerechnet werden.
Handeln, wenn es Neues in Beruf und Familie gibt
Neben der Altersvorsorge kann auch in anderen Sparten ein Versicherungscheck notwendig sein. Wer mehr Lohn erhält, im Beruf aufgestiegen ist oder als Unternehmer mehr Umsatz erzielt, sollte schauen, ob die Berufsunfähigkeitsversicherung, Schwere-Krankheiten-Versicherung oder eine andere biometrische Vorsorge angepasst werden muss. Die sogenannte Nachversicherungsgarantie ermöglicht es in der Regel, die Versicherungssumme entsprechend anzuheben.
Gerade für Freiberufler kann ein Bedarfscheck für die eigene Firma grundsätzlich lohnen. Unter Umständen müssen Leistungen der Gewerbehaftpflicht, Betriebsunterbrechungsversicherung etc. angepasst werden, wenn mehr Umsatz erwartet und angepeilt wird oder neue Technik eingekauft wurde. Ebenfalls ein nicht zu vernachlässigendes Thema: Nur ein Bruchteil der deutschen Firmen besitzt aktuell eine Cyberversicherung, um den finanziellen Verlust nach Hackerangriffen und Gerätefehlern abzusichern. Auch kleine und mittlere Unternehmen finden mittlerweile gute Cyber-Policen.
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