Ob mit Bus, Bahn oder Flugzeug: Rentnerinnen und Rentner reisen gern und viel. Leider berechnen die Versicherer teils Aufschläge, wenn betagte Personen eine Reiserücktritt- oder Auslandskrankenversicherung abschließen. Ein Vergleich kann lohnen.
Die Deutschen werden immer älter, denn die Lebenserwartung steigt: Und sie bleiben auch länger gesund und mobil. „75 ist das neue 50“, so scherzte neulich eine Boulevard-Zeitung angesichts der Tatsache, dass Betagte heute viel fitter und agiler sind als noch vor zwanzig oder dreißig Jahren. So verwundert es nicht, dass Seniorinnen und Senioren auch viel reisen und die Welt erkunden wollen. Nach einem langen Berufsleben haben sie nun Zeit hierfür. Und nicht umsonst heißt es: Wer rastet, der rostet.
Doch mit Blick auf den Versicherungsschutz sehen sich ältere Menschen schnell mit steigenden Kosten konfrontiert. Darauf macht aktuell die „Süddeutsche Zeitung“ aufmerksam. Denn weil für Ältere auch das Risiko steigt eine Reise nicht antreten zu können oder unterwegs krank zu werden, müssen sie bei vielen Versicherern mehr zahlen: zumindest, wenn sie eine Reiserücktrittversicherung oder Reisekrankenversicherung für das Ausland abschließen wollen.
So kann es passieren, dass den älteren Touristen und Weltenbummlern plötzlich unliebsame Post ins Haus flattert. Manche Anbieter wollen nämlich höhere Kosten durchsetzen und staffeln ihre Kosten sogar. Wer dann 60 Jahre alt ist, 65 oder schon über 70, muss oft etwas tiefer in die Tasche greifen. Solche Preiserhöhungen sind leider nicht selten.
Komplett auf den Schutz verzichten sollte man deshalb dennoch nicht, sollten sie noch verreisen wollen. Gerade eine Auslandsreisekrankenversicherung ist für Seniorinnen und Senioren ungemein wichtig, wenn sie zu einem Trip aufbrechen. Schon in einem EU-Land drohen hohe fünfstellige Kosten, wenn ein Urlauber mit dem Flugzeug oder Hubschrauber geborgen oder in die Heimat zurückgeflogen werden muss. Gerade der Rücktransport gehört nicht zur Leistung der Krankenkassen.
Stattdessen kann es empfehlenswert sein, sich nach einem neuen Schutz umzuschauen. Es gibt Versicherer, die weniger oder gar keine Zuschläge für rüstige Reisende berechnen: in der Regel deshalb, weil bei ihnen die Kollektive besser nach Altersgruppen durchmischt sind. Mit anderen Worten: Mehr jüngere Versicherte mit niedrigen Gesundheitskosten fangen die Mehrausgaben für die Älteren auf. Die bestehende Versicherung sollte man aber erst kündigen, wenn die neue Police bereits abgeschlossen ist. Sonst droht eine böse Überraschung, wenn kein günstigerer Schutz zu haben ist.
Bei bestimmten Policen, etwa Unfallversicherungen, bieten die Versicherer sogar spezielle Seniorentarife an. Diese sind mitunter etwas billiger, wenn die Ruheständler auf bestimmte Tätigkeiten verzichten. Aber Vorsicht: Hier ist die Prämie unter Umständen durch Leistungsausschlüsse erkauft. So kann es den Senioren verboten sein, bestimmte Hobbies wie Reiten auszuüben oder einer Nebentätigkeit nachzugehen. Ein Beratungsgespräch kann klären, ob eine Anpassung des Versicherungsschutzes im Alter sinnvoll ist.
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