Seit 1998 wird in Deutschland am 7. März der „Tag der gesunden Ernährung“ begangen, der ein Bewusstsein dafür schaffen soll, wie wichtig es ist sich gesund und abwechslungsreich zu ernähren. Anlass, den Blick auf ein sensibles Thema zu richten: den Body-Mass-Index (BMI) in der Versicherung.
Eine ausgewogene Ernährung ist wichtig für das allgemeine Wohlbefinden: Das ist den meisten bekannt. Weniger bekannt ist es, dass Übergewicht auch eine Rolle spielen kann, wenn man sich gegen Risiken absichern will. Sowohl in der privaten Krankenversicherung als auch bei der Versicherung biometrischer Risiken wie etwa einer Berufsunfähigkeit ist es sehr wahrscheinlich, dass der Versicherer bei den Antragsfragen auch nach dem Gewicht fragt bzw. einen Gesundheitscheck verlangt.
Dabei geht es gar nicht darum, dass man „ein paar Pfund zu viel“ auf den Rippen trägt – das ist völlig normal. Aber Versicherungsprofis wissen, dass starkes Übergewicht den Abschluss einer Versicherung deutlich erschweren kann oder sogar dazu führt, dass der Antrag abgelehnt wird. So hat ein Verbraucherportal etwa versucht, eine private Krankenzusatzversicherung für einen 50jährigen Modellkunden abzuschließen, der 110 Kilo auf die Waage bringt, einen Bandscheibenvorfall hat und Bluthochdruck. Er hätte nur geringe Chancen gehabt, überhaupt einen Schutz zu finden, so das Ergebnis vieler Anfragen.
Einen exakten Richtwert, ab wann der Vertrag abgelehnt oder ein Abschluss erschwert wird, hätten jedoch die wenigsten Versicherer genannt. Das heißt, es gibt keinen konkreten Body-Mass-Index, bei dem die Gesellschaften „nein“ sagen. Abhängig ist das auch von weiteren Faktoren wie etwa dem Alter, der Lebensweise oder -wie bei einer BU-Police- auch der Beruf.
Deshalb sollte man sich nicht scheuen, trotz Übergewicht den so wichtigen Versicherungsschutz anzufragen. Viele Versicherer drücken auch ein Auge zu, bieten nur Schutz bis zu einer bestimmten Höchstsumme oder berechnen Risikoaufschläge: eine pauschale Aussage, wie die Anbieter damit umgehen, lässt sich schwer treffen. Doch oft lässt sich eine Lösung finden.
Hier kann es tatsächlich hilfreich sein, sich an einen Versicherungsexperten zu wenden. Er weiß in der Regel nicht nur aus der eigenen Praxis, wie die verschiedenen Versicherer mit Übergewicht umgehen. Darüber hinaus ist es auch empfehlenswert, anonymisierte Voranfragen bei mehreren Anbietern einzuholen, wobei ein Experte Unterstützung bieten kann.
Denn jede Absage kann es erschweren, bei einem anderen Versicherer Schutz zu finden. Die Versicherungswirtschaft führt eine Art Hinweis- und Informationssystem (HIS), das der Abwehr von Versicherungsbetrug dienen soll. Alle Versicherer haben hierauf Zugriff. In dieses System werden besonders auffällige Kunden vermerkt: Häufige Ablehnungen oder Vorerkrankungen können ein Grund sein, weshalb man sich auf dieser Liste wiederfindet.
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