Ein Studie bestätigt erneut, was auch schon vorherige Untersuchungen gezeigt haben: Viele Bundesbürger haben Wissensdefizite, wenn es um Altersvorsorge und Finanzen geht. Das hat auch damit zu tun, dass diese Themen in den Schulen kaum behandelt werden.
Nur jeder dritte Bundesbürger sagt von sich, dass er relevantes Finanzwissen in der Schule erworben hat. Das zeigt eine repräsentative Umfrage von Kantar Emnid im Auftrag eines großen Investmenthauses. Für die Umfrage wurden sowohl 1.014 Verbraucher ab 14 Jahren als auch 600 Finanzexperten aus der Finanzbranche, Journalismus, Verbraucherschutz und Lehrerschaft befragt.
Die größte Wissenslücke betrifft die Altersvorsorge
Die Umfrage zeigt zugleich, wo die Bürger selbst ihre größten Wissenslücken sehen. Hier steht die Altersvorsorge an erster Stelle: 89 Prozent der Befragten Verbraucher sagten, hier Defizite zu haben. Doch auch bei den Themen Zinsen und Schulden (79 Prozent), Zinsen und Sparen (76 Prozent) sowie Versicherungen (72 Prozent) sehen sich die Befragten nicht ausreichend im Bilde.
Bezüglich des Finanzwissens ist die Selbsteinschätzung der Verbraucher noch optimistischer als jene der Experten. So geben sich die Verbraucher selbst die Schulnote 2,5, wenn sie ihre Finanzkompetenz bewerten sollen. Die Experten hingegen nur eine 3,8. Hieraus resultiert die Frage, was getan werden muss, damit die Bundesbürger besser informiert sind. Eine Antwort ist schnell gefunden: Das Thema Finanzen sollte in der Schule mehr Raum bekommen. Mehrere Bundesländer haben dies bereits umgesetzt oder entsprechende Modellversuche gestartet.
Doch das hilft jenen nicht, die bereits erwachsen sind. Auch hier gibt es freilich Reformideen. So kann das Finanzwissen etwa durch Weiterbildungs-Initiativen in Firmen und Betrieben verbessert werden. Und auch die Familien sind in der Pflicht. So sollten Eltern ihre Kinder ermutigen, sich bereits früh mit entsprechenden Fragen zu beschäftigen – zur Not durch Selbstschulung und Unterstützung, die man von außen einholt.
Sich informieren – und beraten lassen!
Ohne zusätzliche Altersvorsorge droht im schlimmsten Fall die Altersarmut, weil die Rente immer weniger Menschen ein auskömmliches Leben sichert. Wer bei sich selbst Beratungsbedarf sieht, sollte deshalb keine Scheu haben, sich an einen Fachmann zu wenden und ein Beratungsgespräch in Anspruch zu nehmen. Wer sich bereits vorab informiert, kann gezielt in der Beratung nachfragen, etwa nach Chancen und Risiken einer Geldanlage.
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27.09.2017